Hundeerziehung ist wie Kindererziehung?
Hunde sind sozial lebende Säugetiere, wie wir Menschen. Dies ist einer der vielen Gründe, wieso wir uns ihnen so
verbunden fühlen. Die Sozialgefüge - Rudel - sind im Endeffekt nicht anders, als unsere Familien. Die Eltern
sind für die Versorgung, die Erziehung und die Sicherheit zuständig und die Kinder - Welpen - haben ein relativ
sorgenfreies Leben. Das Erziehungsziel von Hundeeltern ist ähnlich, wie das von Menscheneltern. Sie wollen
selbstständige Individuen heranziehen, die sich gut in der Welt zurechtfinden, in der sie leben. Sodass sie
eines Tages auf eigenen Beinen stehen, eine Familie gründen können und diese wiederum versorgen. Und hier
unterscheidet sich das Erziehungsziel von Hunderhalter*innen, zu dem von Hundeeltern. Niemand möchte einen
Welpen großziehen, damit dieser im Erwachsenenalter (beim Hund wäre das mit ca. 2 - 4 Jahren) loszieht und eine
eigene Familie gründet.
Hunde haben eine wesentlich kürzere Lebenserwartung, als wir Menschen. Aus diesem Grund geht ihre Entwicklung
viel schneller. Zwischen Welpenalter, Pubertät, Adoleszenz und
Erwachsenenalter liegen nur ein paar Monate, oder
Jahre. Kleine Nachlässigkeiten und Inkonsequenzen rächen sich deshalb viel schneller und oft intensiver
(zumindest für die Erzieher*innen), als bei Menschenkindern.
Was Hunde wollen
Menschen haben ein wesentlich größeres Sprachzentrum, als Hunde. Während unsere Kinder schon früh verstehen,
wenn wir mit Worten mit ihnen kommunizieren und früher oder später sogar unserer Sprache mächtig sind, werden
unsere Hunde nur sehr bedingt lernen, sie zu verstehen. Da wir beim Verstehen sind - um einem Lebewesen gerecht
zu werden, muss ich seine Wünsche und Bedürfnisse kennen. Auch wenn viele ähnlich sind, wie beim Menschen, gibt
es doch große Unterschiede.
Spätestens seit der Industrialisierung hat sich unsere Art des Nahrungserwerbs gravierend verändert. Während
Hunde noch immer Beutegreifer (Jäger) sind, arbeiten wir zB. an Schreibtischen, für Papiere mit Zahlen darauf,
um damit Lebensmittel zu kaufen - uns Nahrung zu besorgen. Bei dieser Entwicklung sind Hunde nicht mitgekommen.
Neben ihrem Jagdinstinkt, haben sie einen Sozialinstinkt. Sie wollen
dazugehören, einen Beitrag leisten. Kein
Mensch fühlt sich gerne nutzlos und wird richtig glücklich, auch nicht, wenn der Kühlschrank immer voll ist.
Jeder Hund hat zwei weitere Instinkte. Den Territorial- und den Sexualinstinkt. Das können wir Menschen
eigentlich gut nachvollziehen, aber auch in Bezug auf das Territorialverhalten sind wir abstrakter geworden. Wir
haben Haustüren, anstatt Burggräben mit Krokodilen drin und unsere Reichtümer schützen keine zähnefletschenden
Hunde mehr, sondern ein vierstelliger Pincode. Über den Sexualinstinkt sei gesagt, das Fortpflanzung immer das
höchste Ziel einer Art ist. Bekomme ich keinen Nachwuchs, sterbe ich aus. Deshalb hört hier der Spaß auf und es
ist vorbei mit aller Rationalität und Sachlichkeit.
Wohin die Reise geht
Wie ausgeprägt nun welcher Instinkt ist, bei deinem Hund, das hängt davon ab,
welcher Rasse dein Hund angehört,
welches Geschlecht er hat,
in welchem Alter er ist,
wie sein Charakter ist…
Wenn ich euch kennengelernt habe, werde ich dich darin unterstützen, deinen Hund
zu verstehen, seine Bedürfnisse
zu erkennen und auf ihn einzugehen.
Du wirst merken, wie euch das enger zusammenbringt und wie sich kleine und große Probleme (er)klären und lösen.
Mein Ziel ist immer die maximale Zufriedenheit für Hund und Halter*in. Denn nur wer zufrieden ist, kann
glücklich sein.