Wieso (Hunde-) Schule Sinn macht
Es gibt unzählige Gründe mit seinem Welpen eine Hundeschule zu besuchen. So wie wir alle ganz eigene Charaktere
sind, sind es auch unsere Hunde. Schon bei Welpen gibt es große charakterliche Unterschiede, nicht nur zwischen
Rassen, sondern auch innerhalb eines Wurfs. Je nachdem welchen Charakter du Zuhause hast, ergibt es Sinn, andere
Schwerpunkte in der Prägungsphase (ca. 5 - 20. Lebenswoche) zu legen. Damit ich einschätzen kann, wie dein Welpe
tickt, führen wir ein ausführliches Erstgespräch.
Was Erziehung bedeutet
Mein Fokus liegt bei der Welpenerziehung nicht auf formalem Gehorsam, wie Sitz, Platz, Bleib... sondern vielmehr
auf Persönlichkeitsentwicklung- und förderung und darauf, dass ihr beide ein starkes Mensch - Hund - Team
werdet. Denn an die Prägungsphase schließt sich die Sozialisierungsphase (ca. 20. Woche bis 6 Monate) an und bei
dieser geht es darum, welche Rolle dein Hund in eurer Familie (eurem Rudel) spielt. Nach dem Zahnwechsel folgt
bald die Pubertät, in der der Körper deines Hundes mit Hormonen geflutet wird. Das Gehirn ist eine riesige
Baustelle und oft wirkt es so, als hätte er alles vergessen, was er bis dahin gelernt hat. In dieser Zeit wirst
du öfter auf die Probe gestellt, denn jetzt heißt es für dich, einen kühlen Kopf zu bewahren und deinem Hund ein
Fels im Sturm der verwirrenden Gefühle zu sein. Hast du zu diesem Zeitpunkt bereits ein gutes Fundament gelegt,
werdet ihr darauf aufbauen können.
Dein Hund kann in dieser Zeit plötzlich Angst vor Dingen entwickeln, die ihn
vorher nie interessiert haben, wie die Mülltonne an der Straßenecke, die plötzlich zum Endgegner wird. Oder es
gibt Stunk mit dem Hund vom Nachbarn, den dein Hund von klein auf kennt und es vorher immer nett zwischen den
beiden war. Obwohl er schon ganz gut an der Leine lief, zieht er plötzlich in alle Richtungen und schnüffelt
sich regelmäßig fest, fängt vielleicht sogar an zu sabbern, oder mit den Zähnen zu klappern. Während er vorher
einfach hat "laufen lassen", hebt er jetzt das Bein und markiert an jeder Ecke ...
Sich am Riemen reißen - nicht an der Leine
Ziel der Erziehung ist es, dass dein Hund mit den kleinen und großen Frustrationen umgehen kann
(Frustrationstoleranz). Ein Pferdeapfel, auch wenn er noch so verlockend riecht, wird nicht gefressen. Und auch
wenn der Hund vom Nachbar ein Idiot ist, er ist nicht dein Problem. Du darfst ihm weder Eine verpassen, noch an
sein Gartentor pinkeln. Du bist ein Jäger und deshalb darfst du jagen. Aber du hetzt keine lebenden Tiere,
sondern, gemeinsam mit mir, Futterbeute(l). Um all diese tollen
Möglichkeiten links liegen zu lassen, braucht es
viel Selbstbeherrschung. Dein Hund darf lernen, sich zurückzunehmen. Denn nur wer sich zusammenreißt und
entspannt abwarten kann, erreicht seine Ziele.
Vom Welpen zum Alltagsbegleiter
Damit dein Welpe oder Junghund zu einem gelassenen Erwachsenen wird, darf er mit deiner Unterstützung alle Reize
kennenlernen, die in seinem späteren Leben Alltag sein werden. Egal ob die tägliche Fahrt mit dem Bus, die
Kühe auf der Weide gegenüber, oder der Publikumsverkehr im Büro...